Supernova in der Feuerwerksgalaxie NGC 6946



Am 14. Mai entdeckte der Amateurastronom Patrick Wiggins einen neuen Stern in der Galaxie NGC 6946. Eigentlich können wir die Sterne in dieser etwa 20 Millionen Lichtjahre gar nicht einzeln erkennen. Wir sehen aus dieser riesigen Entfernung nur das kombinierte Licht aller Sterne und des leuchtenden Gases dieser Galaxie. Die Sterne, die in dem Bild oben zu sehen sind, stehen alle im Vordergrund und gehören zu unserer eignenen Galaxie, der Milchstraße. Anders verhält es sich aber mit dem oben markierten Stern. Er gehört wirklich zu NGC 6946. Trotz seiner Entfernung von 20 Millionen Lichtjahren, leuchtet er wie ein naher Stern.

Das Bild oben wurde von dem Heidelberger Astrofotografen Julian Zoller mit einem 8"-Newton-Teleskop in der Nacht vom 17. auf den 18. Mai aufgenommen.

Was Patrick Wiggins entdeckte und Julian Zoller fotografierte, ist der Supernovakandidat 2017eaw. Es wäre die zehnte Supernova in NGC 6946, weshalb diese Galaxie ihren Eigennamen Feuerwerksgalaxie zu recht trägt.

Das Spektrum des neuen Sterns identifiziert ihn als Supernova vom Typ II (ATel 10376). Der Name Nova bezieht sich darauf, dass es sich für uns um einen neuen Stern am Himmel handelt. Ironischerweise ist aber genau das Gegenteil der Fall. Hier hat ein massereicher Stern seine Existenz mit einer letzten Explosion beendet. Der Vorläuferstern war für uns Zeit seines Lebens nicht sichtbar, weil zu weit entfernt. Er hat lediglich einen Beitrag zu der Gesamthelligkeit seiner Heimatgalaxie NGC 6946 beigetragen. Jetzt, mit seinem Ende, überstrahlt er die ganze Galaxie an Helligkeit, bevor die Explosion langsam verblasst.

Bei NGC 6946 handelt es sich um eine Spiralgalaxie im Sternbild Kepheus an der Grenze zum Schwan. Sie ist auch im Teleskop nur schwach als Galaxie erkennbar. Erst die Fotografie zeigt ihre ganze Schönheit. Die Supernova hingegen ist auch in mittleren Amateurteleskopen gut zu erkennen.

In der Abbildung unten ist die Lage mit einem blauen Quadrat markiert.


Die Grafik wurde mit Stellarium erzeugt und zeigt den Nachthimmel um 23:00 Uhr MESZ. In Richtung Nordosten geht das Sternbild Schwan (Cygnus) auf, mit der Galaxie NGC 6946 im Schlepptau. Man muss also lange warten oder früh aufstehen. Der Schwan dominiert erst in den Sommermonaten den Nachthimmel.

Bildautor: Julian Zoller
Grafik: Stellarium
Weitere Quelle: Sky&Telescope

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen